
In den letzten Wochen und Monaten gab es wieder verstärkte Diskussionen rund ums Thema „Gendern“. Nicht zuletzt auch wegen eines Gesetzentwurfs zum neuen Insolvenzrecht der Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, der komplett in der weiblichen Begriffsform verfasst wurde.
Die Koalition tobte, Seehofers Innenministerium sieht den Entwurf sogar für „höchstwahrscheinlich verfassungswidrig“ an. Warum? Im Innenministerium geht man davon aus, dass bei einer neutralen, formalen Betrachtung das Gesetz eventuell nur für Frauen gelte und man forderte eine sprachliche Überarbeitung.
Treibt man diese Begründung nun auf die Spitze, müsste das doch im Umkehrschluss auch bedeuten: formal gesehen sind überall dort, wo nur in der rein maskulinen Begrifflichkeit formuliert, geschrieben und gesprochen wird, auch nur Männer gemeint. Frauen bleiben entweder außen vor oder können sich im Idealfall noch kurz überlegen, ob sie in der männlichen Begriffsform vielleicht mitgemeint sind oder nicht.
Wo bleibt der Aufschrei und das Unverständnis, wenn Frauen mitgemeint werden? Nur, weil etwas seit Jahrzehnten so gehandhabt wird, heißt das nicht, dass diese Praxis nicht veraltet und längst überholt ist
Auch wir in der Redaktion des DRO führen diese Diskussion immer wieder sehr kontrovers: warum gendern? Macht gendern einen Text kompliziert und unangenehm zu lesen? Ich sage: nein. Und selbst wenn, dann darf das -gerade für uns in der SPD - kein Argument sein. Veränderungen sind manches Mal unbequem, manches Mal kompliziert und manches Mal auch einfach nur längst überfällig. Wir Frauen haben ein Recht darauf, nicht einfach nur mitgemeint zu werden. Sprache muss sich dahin entwickeln, jeden Menschen zu meinen, anzusprechen, einzubeziehen: Männer, Frauen, Diverse. Erst wenn jedes Geschlecht Einzug in unser Denken und unsere Sprache gefunden hat, kann Gleichberechtigung stattfinden.
Machen wir einen Test. Wen stellt man sich vor, Frauen oder Männer?
Gerade wir in der SPD, die es sich seit Jahren auf die Fahnen geschrieben haben, mehr Frauen in die Politik zu holen und die darauf achten, Ämter in Vorständen, Plätze auf Listen etc. gleichberechtigt zu verteilen, sollten hier Vorreiter sein. Dazu braucht es kein großes Tamtam, keine Werbekampagne, keine Diskussion - einfach machen. Denn gendergerechte Sprache sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
An die Skeptiker und Gegner von gendergerechter Sprache habe ich nur zwei Fragen:
1. Wie wäre es, wenn eine Tageszeitung, der DRO, die Tagesschau, ein Gesetz in der rein femininen Begriffsform geschrieben wäre - fühlten sich die Männer unter euch davon angesprochen, hinzugedacht?
2. Kannst du „Spiegelei“ fehlerfrei aussprechen? Dann klappt es auch mit „Genoss:innen“.
Vielleicht sollten wir das einfach einmal machen: den Roten Ortenauer einmal in der rein weiblichen Begriffsform drucken. Ich wäre dafür.
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